Projekttag am HMG

26. Juli 2022

Die Klassenzimmer waren zwar geöffnet, auch Schüler und Lehrer waren anwesend, und doch sahen die Schulstunden an diesem Montagmorgen ganz anders aus als sonst: Beim diesjährigen UNESCO-Projekttag am HMG wurde gemalt, genäht, gestrickt, gehäkelt, tiefenentspannt, türkisch gebacken, über Vorurteile und Diversität diskutiert,  über die Bedeutung des Wassers nachgedacht oder gelernt, woher der Honig kommt.

Ein kurzer Rückblick: Seit 2017 ist das HMG offiziell als UNESCO-Projektschule anerkannt, als eine von 30 Schulen in Baden-Württemberg, als eine von 300 in Deutschland. Ziel dieser Initiative ist es, den jungen Menschen über den Unterricht hinaus zentrale Werte zu vermitteln, zum Beispiel die Erziehung zu Demokratie, Frieden und Nachhaltigkeit in einer globalen Welt.  

Projektleiterin und Lehrerin Sandra Gehrke  hat sich für ein breites Angebot stark gemacht und dazu  auch professionelle Unterstützung durch Fachkräfte von außen an die Schule geholt. Zum Beispiel Professor Klemens Ehret mit dem Thema „Aufmerksamkeit für meine Bewerbung: Schreiben, Gestalten, Fotografieren“ oder Dr. Lorenz Narku Laing mit dem Seminar „Was ist Rassismus und was können wir dagegen tun?“

„Mit Hilfe der Workshops wollen wir die Schüler:innen unterstützen, ihren Blick auf die Welt zu verändern, zu überdenken und Fähigkeiten an die Hand zu geben, die Welt von morgen aktiv mitzugestalten.“, erklärt Gehrke und betont, dass von den insgesamt 16 Workshops 7 von der „Kinder-und Jugendstiftung“, der „Elobau-Stiftung“ sowie der Initiative „Demokratie leben“ finanziert worden seien.

In den Wochen vorher konnten sich die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8-11 für Kurse, die sie interessieren, eintragen. Dabei kamen nicht alle mit ihrem Hauptwunsch zum Zug.  Bei 115 Anmeldungen zum Kurs „Türkisch backen“ auf 12 Plätze war das kein Wunder. Weitere Favoriten waren der Yoga-Kurs im Cubus mit Frau Breithecker und der Kurs „Imkern für Anfänger*innen“, den Biologielehrer Ole Beinker angeboten hat.  Aber wer weiß, vielleicht erwies sich gerade eine geänderte Kurswahl als Glücksfall, weil man dadurch eine Sache  für sich entdeckte, die man bis dahin gar nie so beachtet hatte.

„Unbewusste Diskriminierung ist heute überall  ein Thema“, meinten 2 Schülerinnen der 11. Klasse, die sich an diesem Morgen zum Seminar „Rassismus verstehen-was können wir dagegen tun?“ im Musiksaal eingefunden haben. Sie regten über die Schülermitverwaltung dieses Thema an, weil es auch  im schulischen Alltag immer wieder zu  Vorurteilen und Rassismus komme.

Während hier ernste Themen gewälzt wurden, ging es bei den handwerklichen Seminaren sehr entspannt zu. Von 10 Teilnehmerinnen beim Kurs „Vom Faden zum Gewebe: Durch Häkeln und Stricken zum nachhaltigen Produkt“,  hatten 7 Schülerinnen noch nie Berührung mit einer Häkel-oder Stricknadel – und entdeckten voller Begeisterung ein neues Hobby.

Nachhaltigkeit war auch beim Nähkurs angesagt. Die Gruppe entwarf und nähte kleine Stoffbeutel, die die kommenden Fünftklässler beim Kennenlerntag überreicht bekommen – bisher gab es Beutel aus Plastik. Darin können sie über die Sommerferien kleine Lieblingsgegenstände sammeln, mit denen sie sich am ersten Schultag ihrer neuen Klasse vorstellen.

„Menschenbilder“ war das Thema im Kunstraum, wo Schüler an der Staffelei standen und selbst gewählte Porträts malten. Bilder von Menschen aus aller Welt in ihrer ganzen Vielfalt bewusst wahrzunehmen, so beschreibt Kunstlehrerin Miriam Rieker das Ziel des Projekts.

Aber auch die Schüler der Klassen 5 bis 7 kamen an diesem Vormittag auf ihre Kosten. Beim Völkerball-und Brennballspielen und einer Gaudi-Olympiade ging es nicht nur um sportliche Leistung und Freude an der Bewegung, sondern auch um Teamgeist und Fairness. In diesem Sinne passte auch der  Sporttag ausgezeichnet zum Motto dieses Projekttages.

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