Prävention am HMG
15. März 2023
Komplementär zum Workshop „Alkohol- und Drogenprävention“ der Polizei Ravensburg, der bereits Ende November 2022 zusammen mit den Schülerinnen und Schülern aller 9. Klassen stattgefunden hat, lud das HMG am 14.3.2022 Herrn Sauter von der Caritas Bodensee-Oberschwaben ein, um nun auch die Eltern über das Thema „Suchtmittelkonsum im Jugendalter – die Rolle der Eltern“ zu informieren.
Mit Hilfe einer aktuellen Statistik gelang es Herrn Sauter, die Sucht-Situation im Landkreis Ravensburg für alle Adressaten im HMG-Cubus heranzuzoomen: Im Jahr 2021 haben demnach von 1761 Klient*innen 31,7% ein Alkohol-, 20,4% ein Opiate-, 11,1 % ein Cannabis- und nur 4,8 % ein Glücksspiel-Problem, um nur einen Ausschnitt aus der Quelle (DAK-Studie) zu nennen.
Während der Suchtmittelkonsum (Alkohol, Zigaretten) bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren während der Pandemie rückläufig gewesen sei, nehme der Anteil rauchender Mädchen bzw. kiffender Jungen mittlerweile deutlich zu. Aufgrund des hohen THC- Gehaltes könne sich beim Cannabisrauchen (Kiffen) schnell eine sukzessiv stärker werdende Konzentrationsschwäche zeigen, die irreversibel sei. Falls Eltern zudem Verhaltensauffälligkeiten wie Gleichgültigkeit, Antriebslosigkeit, Passivität feststellen sollten, rät Herr Sauter, die Jugendlichen möglichst früh mit ihrer Sorge zu konfrontieren und notfalls auch gezielt Hilfe von außen anzunehmen. So könne man schulischen und/oder beruflichen Problemen effektiv entgegenwirken.
Wichtig sei es, so betont der Experte, dass man den Zeitpunkt, an dem sich ein/e Jugendliche/r erstmals für eine Droge entscheidet, möglichst nach hinten hinausschiebe und man im Hinterkopf habe, dass das Rauchen bei Jugendlichen oft nur der Anfang einer sich steigernden Drogenkette (Rauchen -> Alkohol -> Cannabis -> Opioide -> Kokain -> …) sei.
Die Caritas steht den Eltern oder auch den Jugendlichen direkt bei Fragen und/oder Sorgen zu den Themen „Alkohol-, Drogen- und Mediensucht*“ unter „suchthilfen-rv@caritas-bodensee-oberschwaben“ unkompliziert und kostenfrei als Ansprechpartner zur Verfügung. Es gilt hierbei stets die Schweigepflicht.
*Herr Sauter machte in seinem Vortrag deutlich, dass es eigentlich noch keine offizielle Diagnose „Mediensucht“ gibt.