Konferenz der Tiere

07. April 2023

Begeisterter Applaus für „Die Konferenz“ der Tiere am Hans-Multscher-Gymnasium

„Wir müssen die Welt in Ordnung bringen – Jetzt!“

„Ich bin sehr stolz auf euch.“, sagte Schulleiter Dietmar Krohmer sichtlich bewegt am Ende der einstündigen Aufführung. Die Premiere des diesjährigen Theater und Musikprojekts „Die Konferenz der Tiere“ war ein voller Erfolg. 70 Schülerinnen und Schüler des Hans-Multscher-Gymnasiums -Theater-AG, Band und zwei Chöre zogen das Publikum im bis auf den letzten Platz besetzten Cubus in ihren Bann. Auch am zweiten Aufführungsabend spielten sie vor begeistertem Publikum bei vollem Haus.

Die Botschaft  des Autors Erich Kästner, der den Kinderklassiker 1949 schrieb, könnte heute aktueller nicht sein: Die Menschen müssen endlich aufhören, die Welt durch Kriege und Umweltverschmutzung  zu zerstören.

Dieser Appell wurde in der Inszenierung stimmig umgesetzt. Szenische Gestaltung, Musik, Bühnenbild, Licht, Kostüme und  Maske harmonierten perfekt und transportierten die Anliegen des Autors für den Zuschauer eindrucksvoll und nachvollziehbar. Dabei wurden ernste und mahnende Töne angeschlagen, aber auch Witz, Humor und Leichtigkeit hatten ihren Platz.

Eine entscheidende Rolle für die Dynamik und Atmosphäre des Stücks spielten die vielseitigen musikalischen Beiträge von Band (Leitung Matthias Christ), Unterstufenchor (Leitung Annette Lindenthal) und Mittel-und Oberstufenchor (Leitung Karoline Bohn). Mit ihren zum Teil selbst geschriebenen Musikstücken trafen sie für jede Szene den passenden Ton. Da gab es zum Beispiel schnelle, harte Rhythmen bei der Szene, in der alle Waffen der Welt dem „Vernichter“ übergeben werden ebenso wie wehmütig-sehnsüchtige Weisen aus  Michael Jacksons „Earth-Song“.

Tiere auf der Bühne so darzustellen, dass es nicht kitschig wirkt wie beim Kinderfasching, ist eine Herausforderung, die Judith Eschwey souverän gemeistert hat. Ihre Shirts, die vorn das Bild  und auf dem Rücken den Namen des jeweiligen Tiers in Großbuchstaben zeigen, waren echte Hingucker auf der Bühne.  Passende Accessoires wie zum Beispiel Arm-und Beinstulpen in der passenden Tierfelloptik verstärkten das Bild. Spannend wirkte auch ihre Gestaltung des  antiken Chors der „vier weisen Frauen“. In ihren langen Schals  erinnerten sie an Göttinnen, die die Menschheit zur Umkehr mahnen.

Auch das Schminkteam um Frau Köhler, Frau Dorner, Frau King, Frau Popp, Frau Segmehl, Frau Waibel und Frau Weishaupt setzte sich zum Ziel, klare Akzente zu setzen ohne zu viel Beiwerk. Gekonnt und mit großer Wirkung zauberten sie die Maske von Eisbär, Löwe, Schnecke, Maus, Zebra oder Krokodil auf die Gesichter der Schauspieler.

Ins Konzept passte auch die reduzierte Ausstattung der Bühne. Vor dem schwarzen Vorhang wirkten die von Schülern der Klassen 6 c und 8 b unter Leitung von Kunstlehrerin Judith Simmler  gemalten Bilder, wirkungsvoll auf Staffeleien ausgestellt, umso kraftvoller. In Kombination mit Texten von Hans-Magnus Enzensberger und Greta Thunberg, stark vorgetragen vom „Chor der weisen Frauen“, führten sie dem Publikum die rücksichtslose Zerstörung der Umwelt auf beeindruckende Weise vor Augen.

Das Gesamtprojekt umfasst Schüler der Klassen 5 bis 11. Kleine und Große, Fünftklässler und Oberstufenschüler stehen gemeinsam auf der Bühne oder singen zusammen im Chor. Ein Format, das sich zunehmend an der Schule durchsetzt. „Wir alle  bilden ein Team.“, erklärte  Theaterlehrer Thomas Moser vor Beginn der schulinternen Aufführung für die Sechstklässler. „Da gibt es nicht die Theater-AG, die Band oder den Chor, sondern wir arbeiten alle zusammen auf ein gemeinsames Ziel hin, die Aufführung unseres Stücks.“, betonte Moser, der mit Stephanie Hämmerle und Maria Bertele die Theater-AG leitetet.

Nach  vier gelungenen Aufführungen packten am Donnerstagabend alle Mitwirkenden ihre Siebensachen zusammen. Erschöpft und müde, aber sicherlich auch glücklich und ein wenig stolz auf sich selbst. Mit dem wunderbaren Gefühl, in einem großen Team bei einer großen Sache mit dabei gewesen zu sein. Sich selbst und die Schule einmal ganz anders erlebt zu haben.

Maria Bertele

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